In einem 500 Jahre alten Haus in Hagnau am Bodensee startete die erste Schülerin mit mir, ein Mädchen aus dem Nachbarort, die viele Jahre meinen Unterricht besuchte. Rasch kamen andere hinzu. Die ersten Erwachsenen interessierten sich für Unterricht, darunter die ersten Rentner.
Ab dem Jahr 2001 veränderte sich der Unterricht grundlegend: Ab sofort waren alle Musikstile und -richtungen Gegenstand des Unterrichts. Vor allem aus dem Ausland kamen zahlreiche aktuelle Unterrichtsmaterialien hinzu, so dass sich das Angebot kontinuierlich erweiterte. Schon damals spielten MP3 Aufnahmen, MP4 Videos und Midifiles eine wichtige Rolle im Unterricht und beim Üben daheim. Die Multimedia-Schule wurde immer erfolgreicher. Das Einzugsgebiet vergrößerte sich weiter, die Anzahl der Schüler ebenso.
Der Wegzug einer Schülerin nach Wien war ein ganz entscheidender Wendepunkt für die Klavierschule. Die junge Ingenieurin wollte ihren Klavierlehrer nicht alleine am Bodensee zurücklassen, die Idee des Fernunterrichts war geboren.
Mit dem Umzug nach Meersburg und dem Unterricht in eigenen Räumen ergaben sich neue Perspektiven. Der zunehmende Einsatz der Digitaltechnik sorgte für neue und zeitgemäße Übungsmöglichkeiten. Die Anschaffung eines professionellen Stage-Pianos mit einer gewichteten Holztastatur ermöglichte fortan auch das Erstellen hochwertiger Aufnahmen im Unterricht.
Die Anzahl der unterrichteten Schüler sowie die Fülle des Unterrichtsmaterials machten eine neue Software notwendig, die bis zur Stunde zum Einsatz kommt. Mit Hilfe der QR-Code Technik werden alle Unterrichtsstücke erfasst und vollautomatisch in die Schülerkonten eingetragen. Das Begleitmaterial wird automatisch kopiert und kann daheim vom Schüler verwendet werden.
Anfang 2015 wurde ein eigener Fernunterrichtsserver aufgebaut, zu dem jeder Fernunterrichtsschüler Zugang hat. Die passwortgeschützte Plattform ermöglicht den Zugriff auf das gesamte Unterrichtsmaterial.
Seit Dezember 2017 wird der Fernunterricht auch in Frankreich angeboten und findet in französischer Sprache statt. Für die französischen Schüler wurde eine eigene Internetseite entwickelt und ein spezieller Fernunterrichtsserver eingerichtet. Die Schüler befinden sich unter anderem im Val de Loire, im Großraum Paris und an der Côte d'Azur.
Ab sofort sind alle Stücke für Anfänger als interaktive Partituren im Netz spielbar. Alle anderen Partituren werden Zug um Zug umgestellt. Jeder Schüler mit einem Digitalpiano kann sich mit Passwort einloggen und von den Vorteilen profitieren: Spielen mit dem Lehrer von daheim aus, 4-händige Stücke ohne Partner spielen, Hände getrennt üben im gewünschten Tempo, automatische Fehlerkorrektur usw. Die Vorteile sind hörbar. "Üben in einer neuen Dimension" - das ist wohl einmalig im Klavierunterricht.
Anfang Februar 2019 erfolgten erste Tests mit einer innovativen Software, die es ermöglicht, über ein (Handy-)Mikrofon bzw. Tablet digitale Noten automatisch zu erfassen und umzublättern. Die Versuche sind sehr erfolgsversprechend.
Bereits seit Anfang 2018 besucht ein Mädchen aus der Nähe von Schaffhausen meinen Unterricht. Ihre Eltern haben dabei die Möglichkeit, entweder ihr Kind vorbeizubringen oder aber Fernunterricht zu nehmen. Sie können das ganz spontan entscheiden. Diese flexible Lösung hat sich bisher sehr bewährt und ist sehr empfehhlenswert. Ich freue mich auf weitere Schüler aus dem nahgelegenen Nachbarland...